Igel im Garten: Welche Tiere brauchen Hilfe?

Laut dem Bundesnaturschutzgesetz zählt der Igel zu den besonders geschützten Arten. Es ist verboten sie der Natur zu entnehmen oder ihre Nester zu zerstören. Das Gesetz erlaubt jedoch die Pflege kranker, verletzter und hilfloser Tiere. Sie müssen aber nach ihrer Genesung unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden.

Wenn Sie einen Igel in ihrem Garten entdecken, gilt: Überwintern Sie keine gesunden, gut genährten Igel im Haus! Gesunde Tiere finden sich in der Natur bestens zurecht, auch im Winter.

Nur verletzte, hilflose oder kranke Tiere dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen werden, um sie gesund zu pflegen.

Holen Sie sich unbedingt Rat bei Experten, wenn Sie einen hilfsbedürftigen Igel finden! Falsche Hilfe kann mehr schaden als nutzen.

Sie wollen trotzdem helfen? Dann stellen Sie, z. B. Katzendosenfutter und ein Wasserschälchen in den Garten. Bitte niemals Milch oder Obst und Gemüse füttern.

Wie erkenne ich hilfsbedürftige Igel?

  • verwaiste Igelsäuglinge (geschlossene Augen und Ohren, tagsüber außerhalb des Nestes),
  • verletzte Igel,
  • unterernährte Igel (Unterernährte Igel sind wurstförmig, haben eingefallene Flanken und eine deutliche Einbuchtung hinter dem Kopf. Gesunde, wohlgenährte Igel sind birnenförmig: vorne schmal und hinten dick),
  • kranke Igel (Diese laufen oder liegen meist tagsüber herum, sind apathisch, mager und haben eingefallene Augen. Vorsicht: Scheucht man einen Igel auf, sucht er sich auch tagsüber einen neuen Unterschlupf, ist deshalb aber nicht hilfsbedürftig),
  • Igel, die nach Wintereinbruch noch aktiv sind (das heißt bei Dauerfrost und/oder Schnee, ebenfalls meist tagsüber unterwegs)

  • Ausnahme: Ausnahmen bilden auf gestörte Igel. Wenn Laub- oder Reisighaufen entfernt, Holzstapel abgebaut, in Garten und Parks gearbeitet, Baumaßnahmen begonnen werden oder Hunde herumstöbern, können Igelnester zerstört sein. Dann sucht auch ein gesundes Tier tagsüber einen neuen Unterschlupf. Manchmal wechseln säugende Igelweibchen tagsüber zwischen Aufzuchtnest und einem weiteren Tagesschlafplatz.


Hier die wichtigste Checkliste, anhand derer man die Hilfsbedürftigkeit etwas abschätzen kann:

 

Der LBV bietet ebenfalls eine Übersicht, ob der gefundene Igel Unterstützung benötigt:

 

Im Zweifel:

Sie sind sich nicht sicher, ob ein Igel hilfsbedürftig ist? Versuchen sie den Igel zu sichern, zu wiegen und machen Sie ein Foto von dem Kleinen. Schicken Sie das Foto, z. B. an eine der unten angegebenen ehrenamtlichen Ansprechpartner/innen und fragen nach Rat.

Hier finden Sie ehrenamtliche Ansprechpartner 

Hinweis: Im Tierschutz tätige Personen machen dies in der Regel ehrenamtlich, neben ihrer beruflichen Tätigkeit, und können daher aus zeitlichen Gründen keine Igel abholen. 

Für Unterschleißheim/Oberschleißheim

Frau Dr. Maulwurf, E-Mail: amaulwurf@gmx.de

Ansprechpartner aus dem Landkreis Erding bzw. Landkreis Freising finden Sie hier.

Bei Fragen können Sie sich auch an die folgenden Igelstationen wenden:

 

Überlegen Sie, ob Sie übergangsweise die Pflege eines Igels übernehmen können, evtl. auch nach Rücksprache mit den o.g. ehrenamtlichen Ansprechpartnern. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit einen Igel im Garten zu überwintern und im Frühjahr auch wieder auszuwildern.